8. Wirk-Pfeile mit allen Einfluss-Größen einzeichnen

Canvas-Anleitung Schritt 8: Zwischen allen Hauptwort-Boxen zu allen anderen Hauptwörtern der anderen Wolken noch fehlende Pfeile zeichnen (je mehr sich auswirkende Pfeile auf der gesamten Map desto besser; dazu alles mit allem überprüfen ob gegenseitige Auswirkung)

Alles mit allem vernetzen

Bisher hast Du nur die Hauptwörter innerhalb einer Kategorien-Wolke mit Pfeilen vernetzt. Nun gilt es zu überlegen, ob ein Hauptwort aus einer Kategorie, nicht auch mit anderen Einfluss-Größen in anderen Kategorie-Wolken per Wirk-Pfeil verbunden werden kann. D.h. nun überlegst Du, ob A auch mit E, F, G, H,… vernetzt werden soll und ob E mit A, B, C, usw.?

Keine Sorge

Wenn Du nun z.B. 18 Einfluss-Größen definiert hättest, dann wären das insgesamt 18*17=306 potentiell mögliche Pfeile. Ähnlich wie bei einer Fußball-Bundesliga Hinrunde, in der jede Mannschaft einmal gegen die andere gespielt haben muss.

Erfahrungsgemäß ist jedoch die Vernetzungs-Dichte der Pfeile innerhalb der Kategorie-Wolken am höchsten. Darüber hinaus ist der Anteil der Pfeile deutlich geringer. Deshalb gibt es ja auch die Kategorie-Wolken, damit es sich bildlich schöner darstellen, es sich noch übersichtlich visualisieren lässt und Du weniger Pfeile vergisst einzuzeichnen.

D.h. um alles mit allem zu verbinden brauchst Du bei 18 Einfluß-Größen, was schon überdurchschnittlich viele wären, keine 306 Pfeile, sondern vermutlich in den meisten Fällen weniger als 1/4. Mit etwas Übung geht das in wenigen Minuten. Aber lass Dir Zeit, die Du brauchst.

Vernetzung macht robust

Es gilt aber auch:

je komplexer und robuster ein System ist, desto höher ist die Vernetzungs-Dichte und vice versa

Das erklärt auch, warum bestimmte komplexe Fragestellungen eben selten einfach gelöst oder überhaupt nur annähernd in ihrer Komplexität erfasst werden können. Es gibt sehr viele Verbindungen, also viele Dinge beeinflussen sich gegenseitig.

Wenn Du also ein hoch-komplexes Thema bearbeitest, dann erkennst Du den Grad der Komplexität auch daran, dass Du sehr viele Pfeile gezeichnet hast und somit das Thema vermutlich sehr gut verstanden und schon länger reflektiert hast.

Gleichzeitig aber lebst Du vermutlich in dem Dilemma, nun den Wald vor Bäumen nicht mehr zu sehen und stuck zu sein, um überhaupt irgendwas zu entscheiden. Was um Himmels Willen soll man denn nun von den unzähligen Einfluss-Größen in welcher Reihenfolge priorisieren? Mehr dazu dann in der Analyse in den nächsten Schritten.

So funktioniert das Gehirn

Letztendlich bildest Du mit der Beziehungs-Map in Teilen Dein eigenes neuronal vernetztes Gehirn nach. Du bringst sozusagen Dein Gehirn auf Blatt Papier. Denn auch in Deinem Kopfe werden Neuronen lediglich vernetzt. Elektrische Impulse “ein” und “aus” in die verschiedenen Richtungen liefern die Beziehung. Im Gesamtsystem Deines Gehirns ergibt die Vernetzung dann Dein Unterbewusstsein und Bewusstsein, was Dich letztendlich ausmacht.

Regeln für die Vernetzung über die Kategorie-Wolken hinaus

Es gelten alle Regeln aus Schritt 7 plus folgende

  • lass Dein Gefühl und Unterbewusstsein walten und zeichne einen Pfeil auch ein, wenn die Verbindung schon einen minimalen Sinn ergibt; evtl. musst Du es für Dich auch nicht erklären, aber es fühlt sich gut an den Wirk-Pfeil zu zeichnen.
  • versuche die Pfeile nicht über Kreuz oder durch Haupt-Wort-Boxen zu zeichnen, sondern lieber im großen Bogen herum.
  • da die Hauptwort-Boxen nun teilweise viel mehr ein- und ausgehende Pfeile haben, zeichne die Pfeile sauber ein und mit etwas Abstand, wenn Du diese mit der Hauptwort-Box verbindest.
  • je mehr Einfluss-Größen und je höher die Komplexität Deiner Fragestellung, desto unübersichtlicher kann das Gewirr aus Pfeilen sein. Keine Sorge, mach einfach weiter, auch wenn die Beziehungs-Map sehr “busy” aussieht. In Deinem Kopf sieht es genauso aus und das ist gut so.
  • Optional kannst Du der Übersichtlichkeit halber auch die Pfeile zwischen den Wolken mit einem anderen Stift als dem für die Pfeile in den Wolken zeichnen; am besten kein Farbstift, sondern einem Kugelschreiber oder mit Bleistift.

Nächster 9. Schritt

Im nächsten 9. Schritt wirst Du in die Analyse einsteigen und die ein- und ausgehenden Pfeile je Einfluss-Größe zählen.

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